Fachkräftemangel: Die neue Rolle von Social Media beim Recruiting

11 Schritte zum erfolgreichen online Recruiting

Foto: Kenny Eliason on Unsplash

Recruiting hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Mit zunehmender Digitalisierung und der stetig wachsenden Bedeutung von sozialen Medien ist es für Unternehmen unerlässlich geworden, in diesen Kanälen präsent zu sein. Insbesondere junge Professionals nutzen die digitalen Plattformen vermehrt, um sich über Unternehmen, Karrierechancen und Jobangebote zu informieren.

to be on social media or not to be

Sein oder nicht sein, ist inzwischen tatsächlich eine relevante Frage, wenn es um die Rekrutierung von Fachkräften oder Nachwuchskräften geht. Digitalisierung und der Wandel des Karrieremarktes vom Anbieter- zum Nachfragemarkt hat die traditionellen Bewerbungsprozesse radikal verändert. Wer die Potenziale der sozialen Medien nicht nutzt, versäumt Chancen und lässt kostengünstige Ressourcen ungenutzt.

Soziale Medien sind ein integraler Bestandteil des Lebens junger Menschen. Plattformen wie LinkedIn, Instagram, TikTok, Facebook, Twitter dominieren den digitalen Raum und ermöglichen einen beispiellosen Zugang zu Informationen. Untersuchungen haben gezeigt, dass junge Professionals nicht nur ihre Freizeit auf diesen Kanälen verbringen. Social Media wird auch gezielt für Jobsuche und Karriereplanung genutzt. Interessierte vernetzen sich direkt mit ihren Wunscharbeitgebern und sichern sich so aktuelle Informationen rund um das Unternehmen aus erster Hand. Für Unternehmen entsteht daraus ein riesiges Potenzial zur Ansprache von Fachkräften und Nachwuchskräften.

Was ist der Schlüssel zum Erfolg?

Social Media bietet die Möglichkeit zur unmittelbaren Kommunikation. Unternehmen, die regelmäßig Informationen über ihre Firmenkultur, Unternehmenswerte, Mitarbeiter, Erfolge sowie Initiativen teilen, erzielen höhere Sympathiewerte. Ein Erfolgsschlüssel sind Transparenz und Authentizität. Sie stehen bei Jobsuchenden hoch im Kurs und wirken sich positiv auf das Image des Unternehmens aus. Das gibt Pluspunkte und Vertrauen bei potenziellen Bewerbern. Denn junge Professionals suchen mehr als nur einem Job. Sie wollen einen Job mit Sinn und einen Arbeitgeber finden, der ihren persönlichen Werten und Zielen entspricht.

Schaffen Sie eine starke Arbeitgebermarke

Social Media Kanäle bieten eine tolle Plattform, um die eigene Arbeitgebermarke zu stärken. Wer sich als attraktiver und verantwortungsbewusster Arbeitgeber präsentiert, kann sich von Wettbewerbern abheben und talentierte Fachkräfte anziehen. Der richtige Content ist entscheidend. Und bitte möglichst kein Marketing-Sprech. Hier ist also redaktionelles Gespür für die Zielgruppe erforderlich. Beispiele sind etwa Mitarbeiterinterviews, Einblicke in den Arbeitsalltag, Team-Events oder Erfolgsgeschichten von Mitarbeitern. Diese vermittelt potenziellen Bewerbern ein Bild von den vielfältigen Karrieremöglichkeiten im jeweiligen Unternehmen. Junge Professionals interessieren sich auch für Perspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten im Unternehmen. Zeigen Sie sich von Ihrer besten Seite möglichst ohne zu Schummeln und mit konkreten Beispielen. Ihr Profit: Eine starke Arbeitgebermarke zieht nicht nur mehr Bewerber:innen an, sondern sorgt auch für eine höhere Bewerberqualität.

Investition in Ihre Zukunft

Unternehmen, die die Kraft der sozialen Medien richtig nutzen, können sich als attraktive Arbeitgeber positionieren und eine langfristige Bindung zu den besten Talenten aufbauen. Eine Chance, die sich kein Unternehmen entgehen lassen sollte. Diese Entwicklung betrifft alle Branchen vom Handwerk bis zur Stadtverwaltung. Fakt ist, dass die digitalen Plattformen längst zur Lebensrealität junger Menschen geworden sind. Wer diesen Bereich immer noch für eine Parallelwelt hält irrt. Nur wer dort präsent ist, zeigt seine Zukunftsfähigkeit.

Zwei gute Praxis-Beispiele

Verfolgen Sie z. B. folgende Social Media Kanäle (Beispiele aus meiner Beratungspraxis):

11 Tipps für erfolgreiches online Recruiting mit Social Media:

  1. Klare Ziele definieren: Wie überall gibt es auch hier keine sinnvolle Erfolgsplanung ohne Zielsetzung. Mögliche Zielsetzungen: Steigerung der Lesequote/Follower (mehr Reichweite), Steigerung der Bewerberzahl und Steigerung der Qualität der Bewerbungen.
  • Passende Plattformen wählen: Identifizieren Sie die für Ihre Zielgruppe relevanten Social Media Plattformen. Für berufliche Netzwerke ist LinkedIn derzeit die beste Wahl. Facebook hat in vielen Zielgruppen stark verloren. Instagram bietet gute Möglichkeiten und TikTok ist bei jungen Zielgruppen sehr beliebt.
  • Profil optimieren: Ist Ihr Unternehmensprofil auf der gewünschten Plattform professionell und ansprechend gestaltet? Nutzen Sie ein einheitliches Erscheinungsbild und ergänzen Sie relevante Informationen über Ihr Unternehmen.
  • Einblicke teilen: Zeigen Sie Ihre Unternehmenskultur, z. B. durch Bilder und Videos von Mitarbeitern, Firmenevents oder Teamaktivitäten. Je authentischer, desto glaubwürdiger, desto mehr Vertrauen und Interesse.
  • Regelmäßig aktualisieren: Bleiben Sie aktuell durch regelmäßige Inhalte. Ideal ist ein bis zweimal pro Woche ein Post. Der Weg zu aktuellen Stellenangeboten sollte leicht zu finden sein.
  • Kein Post ohne #Hashtag: Relevante Hashtags erhöhen die Reichweite und sollten immer eingebaut werden.
  • Follower-Pflege: Gehen Sie auf Fragen und Kommentare von Followern ein. Das zeigt Respekt und Engagement und sorgt für positive Nutzererfahrungen.
  • Mitarbeiter:innen sind Markenbotschafter: Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter:innen, Beiträge über eigene soziale Netzwerke zu teilen. Das erhöht die Glaubwürdigkeit und erweitert die Reichweite.
  • Visuelle Inhalte: Nutzen Sie immer Bilder oder Videos. Das macht Beiträge attraktiver und schafft mehr Aufmerksamkeit.
  1. Ergebnisse analysieren: Analysieren Sie die Ergebnisse der Kampagnen und finden Sie heraus, welche Strategien am besten funktionieren und wie Sie diese weiter optimieren.
  1. Werbung als Booster: Natürlich können Sie Ihre organischen Posts und Kampagnen auch mit bezahlter Werbung auf den jeweiligen Kanälen zusätzlich pushen. Damit können Sie Ihre Zielgruppenausrichtung zusätzlich weiter schärfen.

Ach ja, wählen Sie bitte kompetente Dienstleister

Budgetrestriktionen und falsche Vorstellungen führen leider immer wieder dazu, dass Unternehmen auf die sogenannte „Eier legende Wollmilchsau“ setzen. Die mit einer professionellen Social Media Arbeit verbundenen Aufgaben adressieren jedoch unterschiedlichste Kompetenzen, wie z.B. redaktionelle Arbeit bei der Erstellung zielgruppengerechter Inhalte, video-grafische Fähigkeiten für Bild- und Videoerstellung bis hin zu Perfomance-Marketing Know-how für Kampagnenplanung, -auswertung und -steuerung. In der sich rasch wandelnden digitalen Welt ist es kaum möglich, in allen relevanten Bereichen parallel up to date zu bleiben. Die Idealform bietet daher ein Koordinator, der einen guten Überblick hat und die entsprechenden Spezialisten koordiniert. Alles andere dürfte in den meisten Fällen suboptimal bleiben.